Windschutzscheibe Typ 463
(auch beheizbar, außer Cabrio)

tipp20a.htm:
Letzte Änderung am 04.09.23/08.07.20/29.04.16/06.08.14/03.08.14/20.09.13/Beginn 01.10.2009 Dr. Juliane Hehl
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Arbeiten am Fahrzeug erfordern fachliche Kompetenz und die Ehrlichkeit, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen oder besser die Finger davon
zu lassen bzw. in die Werkstatt zu gehen. Alle Angaben nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr und Haftung!

Etliche Hinweise können unter Umständen bei fehlerhafter Ausführung zu erheblichen Folgeschäden führen. Es wird daher ausdrücklich jede Haftung
dafür abgelehnt. Der Ausführende trägt das alleinige und uneingeschränkte Risiko.

Der nachträgliche Einbau einer heizbaren Windschutzscheibe beim 300GE wird im Tipp20.htm von Th. Grevel beschrieben.
1. G55AMG: heizbare Windschutzscheibe:
1.1 Testmessung:
1.2 Bedienung/Funktion:
2. Vorbereitung: Windschutzscheibe aus-, einbauen - 463:
2.1.1 Innenspiegel 460/463 ausbauen:
2.1.2 Dachbedieneinheit (Deckenleuchte) ausbauen Typ 463:
2.1.3 Sonnenblenden abschrauben:
2.2 Tageslichtsensor aus-, einbauen:
2.2.1 Funktion Lichtsensor:
2.3 Regensensor aus-, einbauen:
2.3.1 Regensensor Funktion: Typ 463
2.3.2 Anschlussleitung der Antenne:
2.3.3 Anschlüsse der Scheibenheizung lösen:
3. Scheibenausbau:
4. Scheibeneinbau:
1. G55AMG(K): heizbare Windschutzscheibe: top

Die heizbare Frontscheibe R22/2 (A4636701901 gab es als Sonderausstattung Code F49 ab Werk (2006: 452,40 Euro inkl. MwSt.),
nicht aber für das Cabriolet (G400CDI, G320, G500). Im Oktober 2007 kostete die heizbare Windschutzscheibe als Ersatzteil 633,43 Euro inkl.),
ab 1.1.2008 964,25 Euro ohne MwSt., im August 2014 1086,00 Euro ohne MwSt., im Juni 2020: 1296,01 Euro ohne MwSt. (16% wegen Corona).

Das Relais K13/2 im Relaismodul SAM wird vom SAM vorne N10/1 mit +12V angesteuert und schaltet von der Sicherungsbox Cockpit/Fahrerseite F34
(20A-Sicherung Nr.24) den Strom an die Heizdrähte der Scheibe. Siehe Tipp SAM Vorn (N10/1).

Schaltplan: PE67.29-P-2100-99GC.
Typ 463.202 /222/236/237/270/271/303/340/341 bis 31.5.12 mit CODE (F49) Windschutzscheibe heizbar
Typ 463.244 /245/247/248/249/250/254/309/322/323/332/333 ## ab 156043 bis 31.05.2012

Schaltplan: PE54.21-P-2106-99GS.
TyP 463.244 /245/247/248/249/250/254 ab 156043, Typ 463.270 /271/303, Typ 463.309 /322/323/332/333 ab 156043, 463.340 /341 Blatt 3, bis Modelljahr 2008

siehe Aggregateübersicht: GF010-P-00250-2O.pdf

1.1 Testmessung: top

Die Funktion der eingeschalteten Scheibenheizung kann durch Strommessung an der o.a. Sicherung Nr. 24 überprüft werden.
Ein kleines Vielfachmessgerät zeigt mittels Messadapter, siehe Tipp 22: Elektrik, einen Strom von etwa 15,7 A (je nach Batteriespannung) an.

1.2 Bedienung/Funktion: top

Die Windschutzscheibenheizung ist mit der Thermatic-Entfrostfunktion gekoppelt und wird entsprechend der Außen- und der Motortemperatur geregelt.
Durch Drücken der linken Taste "Entfrosten" (1. Bild, roter Pfeil) werden die maximale Heiz- und Gebläseleistung und die Windschutzscheibenheizung
eingeschaltet.

Die Luft wird nur auf die Windschutzscheibe und die vorderen Seitenscheiben gelenkt. In der Scheibe sind haarfeine senkrechte Heizdrähte angeordnet.
Im Schweinwerferlicht entgegenkommender Fahrzeuge treten allerdings Nachts leichte Reflexe auf, die aber nicht störend sind.

Nachteil: Im G55 ist die Scheibenheizung nicht getrennt der Klimatisierung einzeln einschaltbar. In Arjeplog am Polarkreis
musste ich die Fenster aufmachen, da mit der Scheibenheizung gleichzeitig dann die Heizung innen im Fahrzeug auf vollen Touren lief, anscheinend zum Abtauen.

Man könnte auch die Scheibenheizung extern mit Relais und Schalter anschließen wie es ein Bekannter beim alten 300GE gemacht hat.
Auch tagsüber sind die Heizdrähte erkennbar. Die anläßlich eines Steinschlagschadens gemachten Bilder zeigen durch die Reflexion des Blitzlichtes
die Heizdrähte. Die Folie zwischen den Scheiben war auch beschädigt, daher kam eine Reparatur nicht mehr in Frage. Bei dem Preis der Scheibe ist
Teilkasko ohne Selbstbeteiligung billiger.
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Relais K13/2 (SAM Vorne) - Beschaltung:

Pin 2: Ausgang +12 V (2,5 schwarz/gelb), Pin4: Masse (0,5 braun), Pin 6: Steuerleitung von N10/1 (0,5 blau/weiß), Pin 8: +12 V
von Sicherung F24 (Sicherungsblock F34, Fahrer Cockpit)
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2. Vorbereitung: Windschutzscheibe aus-, einbauen - alle 463 ( AR67.10-P-1000GR) top

Folgende Arbeitsschritte sind laut Werkstattinformationssystem durchzuführen, allerdings geht einiges einfacher. So müssen die Steckverbindungen
vom Spiegel und den Sensoren nicht getrennt werden. Der Zündschlüssel sollte abgezogen sein.
2.1.1 Innenspiegel ausbauen- 460/463: (AR68.40-P-0001GM) top

Der Innenspiegel kann mit einer kräftigen hebelartigen Bewegung am Spiegelfuß von der Scheibe weg nach unten aus seiner Halterung gezogen werden.
Damit man aber an die Schraubanschlüsse der Kabel für die Scheibenheizung kommt, müssen der Spiegelhalterrahmen, die Dachbedieneinheit,
die Sonnenblenden und die Haltegriffe ausgebaut werden, davon steht im WIS aber nichts.
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Seit 1979 ist bis 2006 die Befestigung des Innenspiegels (Bilder 240GD) gleich geblieben: Eine starke Feder drückt die zwei Bolzen nach
außen in die Halterung, siehe Bild vom 240GD (10/1979). Etwas Fett an den seitlichen Bolzen und am Rahmen erleichtert die Montage.
Spiegel und Innenbeleuchtung g55amg g55amg g55amg
Im Werk wird ein selbstgefertigtes Werkzeug aus Holz zum bequemen Eindrücken des Spiegels verwendet.

Beim 463 ist beim Einbau des Spiegels auf die Kabel zu achten, dazu ist im Spiegelfuß eine kleine Ausparung.
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Der Innenspiegel z.B. beim G350TD, 1995, hat zur Funktionsanzeige der Wegfahrsperre eine rote und grüne Leuchtdiode eingebaut.
Klaus Hold hat die Funktion beschrieben, siehe Text.
2.1.2 Dachbedieneinheit (Deckenleuchte) ausbauen: (AR82.20-P-1000GM) top

Typ 463.222 /243/244/245/246/247/248/249/250/254/270/271/303/306/309/322/323/332/333/336/340/341
TyP 463.202 /236/237/346 bis Modell-J. 2013 /Mopf 201

Der Ausbau der Dachbedieneinheit ist im Tipp Multimedia2 ( Telefon) näher beschrieben.
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2.1.3 Sonnenblenden abschrauben: top

Die Sonnenblenden sind mit zwei Blechschrauben angeschraubt, ebenso die Halter (kleinen Deckel nach unten kippen) und die seitlichen Handgriffe.
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2.2 Tageslichtsensor aus-, einbauen: (AR82.10-P-2400GM) top
Die halbschalenförmige Abdeckkappe (A4638220035, EPC-Net Gruppe 82/175/9) der Sensoren an der Innenscheibe
abziehen. Sie ist mit zwei inneren seitlichen Rastungen versehen.

Vom Sensor Lichteinschaltung (B32/1, links im Bild, A4638200726 den Stecker abziehen und den Sensor ausclipsen. Das Linsensystem ist an die Windschutzscheibe geklebt.
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2.2.1 Funktion Lichtsensor: top

Im Lichtsensor sind zwei voneinander unabhängige Sensorsysteme. Ein Sensor erfasst über die linke Sammellinse das Umgebungslicht und misst
die allgemeine Lichtintensität in einem möglichst großen Winkel, ohne die Einfallrichtung zu berücksichtigen.

Der zweite Sensor erfasst über das rechte optische System die Vorfeldbeleuchtung und misst die Lichtintensität in einem kleinen Winkel ausschließlich
direkt vor dem Fahrzeug.


Die Daten beider Sensoren sowie weitere Daten aus der Fahrzeugelektronik werden an Steuergeräte übermittelt. Diese schalten entsprechend das
Fahrlicht ein oder aus unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Lichtverhältnisse (Tag, Nacht, Dämmerung oder Tunnel- bzw. Brückendurchfahrten).
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Die Bodenplatte (A4638200411, wird nicht mehr geliefert, Hella, 9XB736 930-00) des Lichtsensors ist auf der Rückseite
mit zwei durchsichtigen Klebepads auf die Glasscheibe geklebt. Ich habe die Platte von der alten Windschutzscheibe mal abgetrennt.
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2.3 Regensensor aus, einbauen: (AR82.30-P-7700GM) vom 19.04.2012

Typ 463.222 /243/244/245/246/247/248/249/250/254/270/271/303/306/309/322/323/332/333/336/340/341

Typ 463.202 /236/237/346 bis Modell-J. 2013


EPC-Net: Gruppe 82/120/9

Am Regensensor (B38, A2108205710) den vierpoligen Stecker (Gehäuse MQS, A0085455526 abziehen, die seitlichen Halteklammern rechts und links
herausziehen/entriegeln und den Sensor abheben. Die Sensorfläche ist an die Windschutzscheibe geklebt.
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2.3.1 Regensensor Funktion: 463.270 top

Anordnung, Aufgabe, Funktion: GF82.30-P-4103GA

und Funktion: GF82.30-P-4103-02GA

Der Regensensor (B38) besteht aus einer doppelt vorhandenen Infrarot-Sende- und Empfangseinheit. Bei trockener Scheibe
wird das IR-Licht an der Grenzfläche Scheibe/Außenluft fast vollständig in die Empfangseinheit reflektiert. Regentropfen verändern
den Brechungsindex an der Grenzfläche, es wird weniger Licht in die Empfangseinheit reflektiert.
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Der Regensensor ist über das Dachsteuergerät (N70) mit dem Innenraum-CAN und mit dem SAM vorn (N10/1) verbunden.
Das SAM fordert periodisch über den Innenraum-CAN vom Regensensor den jeweiligen Grad der Benetzung an und steuert entsprechend die
Intervallzeit der Scheibenwischanlage.

Grundlegende Erklärungen findet man bei wikipedia.org und bei www.kfztech.de
2.3.2 Anschlussleitung der Antenne:top

Antennenverstärkermodul ausbauen AR82.62-P-8300GM

Im rechten Scheibenteil ist unten eine kleine, u-förmige Antenne A2/34 (neu A4638202775 ab 13.05.04, vorher A4638202575)
für die Zentralverriegelung enthalten. Man sieht in der Scheibe die zwei Antennendrähte (rote Pfeile).
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Der Stecker der Antennenleitung zum Antennenverstärkermodul (A2/65) sitzt auf einem Druckknopf
an der Scheibe. Bei unvorsichtigem Abhebeln des Steckers löst sich der Druckknopf von der Scheibe ab, was beim Austausch der Scheibe
aber egal ist. Der Antennenverstärker sitzt auf der rechten Seite unter der Instrumententafel, die dann ausgebaut werden muß.
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2.3.3 Anschlüsse der Scheibenheizung lösen: top

Der vordere Himmelteil muß nach unten abgedrückt werden, damit man an die beiden Anschlüsse der Scheibenheizung am oberen Scheibenrahmen kommt.
Die bandförmigen Anschlüsse haben eine Öse (zweites Bild: neue Scheibe) am Ende, die an einer Kunststoffhalterung (Lüsterklemme/Kabelverbinder
A0005400169,(X92) am oberen Scheibenrahmen mit dem schwarz/gelben bzw. braunen Kabel (2,5 mm2) verschraubt (M4x10) ist.
Die Anschlussstreifen an der Scheibe haben einen Abstand von 64 cm.
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3. Scheibenausbau: top

Im Fahrzeug die Rand-Gummilippe des Dichtrahmens innen rundherum abschneiden und die Scheibe
von innen nach außen drücken, ein Helfer hält die Scheibe mit einem Saugheber. An der Auflagefläche
des Scheibengummis am Blech zeigen sich am unteren Rahmenteil kleine Pusteln im Lack,
vermutlich durch den Weichmacher des Scheibengummis verursacht.
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4. Scheibeneinbau: top

Wie im WIS vom 21.03.2012 AR67.10-P-1000GR ) beschrieben, sollte vor dem Einbau der Scheibe zusätzlich mit Dichtungsmasse A0059896171
eine etwa 7 mm breite Kleberraupe (rot im Bild, Pfeil A) in den Radius des Scheibenrahmens außen umlaufend eingebracht werden.

Nach dem Einbau wird auch die Scheibe selber noch abgedichtet (rot im Bild, Pfeil B ).
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Nicht im WIS: Es empfiehlt sich auch den Hohlraum unter der umlaufenden äußeren Gummilippe dünn mit Kleber aufzufüllen (grüner Pfeil),
um so eine bessere, zusätzliche Abdichtung am Scheibenrahmen zu erzielen.

Dadurch wird auch verhindert, dass der Weichmacher aus dem Scheibengummi den Lack angreift.
Es zeigte sich, dass die im WIS angegebene Methode für den von Mercedes gelieferten grauen Kleber
(A00059896171 - Teroson MS930) aus folgendem Grund ungeeignet ist:

Bei der Scheibenmontage wird mit der Montageschnur auch Kleber aus der Rahmenmulde gezogen, was eine ziemliche Verschmutzung zur Folge hat.
Mit Silikonentferner müssen dann Rahmen und Armaturenbrett gereinigt werden. Also erst nachträglich abdichten.


Es gibt eine abtupfbare Dichtungsmasse von Dekalin: ( Dekasil 8936 )
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Gummidichtung Scheibe (aus EPDM): A4636710220, siehe auch hier (Tipp 1_1)
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