Teil 3: Motorstart / Motorlauf: M113.992 SL55AMG / M113.993 G55AMG:

r230/motorg55amgk.htm:
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3. Motorstart / Motorlauf:
3.1 Zündung EIN:
3.2 Kraftstoffversorgung:
3.2.1 Kraftstoff-Einspritzung
3.3 Startersteuerung:
3.4 Startmengensteuerung:
3.5 Nachstartanreicherung:
3.6 Warmlaufsteuerung:
3.7 Leerlaufregelung:
3.8 Lüftersteuerung G55AMG(K)/Sl55AMG:
3.9 Beschleunigungsanreicherung:
3.9.1 Motorhöchstdrehzahlbegrenzung:
3.9.1a Sicherheitskraftstoffabschaltung:
3.9.2 Dämpfungsfunktion Drosselklappe:
3.9.3 Überlastschutz Getriebe 722.6
3.9.4 Teillast/Volllastbetrieb:
3.10 Korrekturprogrammierung:

3.11 Abgasreinigungsfunktion:
3.11.1 KAT-Aufheizung:
3.11.2 Lufteinblasung:
3.11.3 Zweisondenregelung:
3.11.4 Sauerstoff-Sondenheizung:

Rollenkipphebel:
Ventile:
Kolben:
1. Teil: Motor M113.99#: SL55AMG / G55AMG:
2. Teil: Motorsteuergerät ME 2.8.1: Motor M113.99#:
3. Teil: Motorstart / Motorlauf M113.99#:

Stichwörterverzeichnis Motor M113.99#
Steuerung: Steuerkette

Geber / Sensoren:
Positionsgeber Kurbelwelle (RPM, OT):
Hallgeber Nockenwelle/Zylinderköpfe:
Temperaturfühler Kühlmittel (B11/4):
Ölsensor:
Öldruck prüfen:
Klopfsensor/Antiklopfregelung AKR:
Temperaturfühler Ladeluft:
Druckgeber Ladeluft:

4. Gaspedal / Elektronisches Fahrpedal:

4.1 Elektronisches Fahrpedal:
4.2 Pedalwertgeber-Kennlinie bei Rückwärtsfahrt:
4.3 Notlauf Elektronisches Fahrpedal:
4.5 Schubabschaltung:
Kompressor (mechanischer Lader):

Steuerung:
Magnetkupplung Y2/1 (mechanischer Lader):
Funktion Magnetkupplung:
Schaltplan 463: Blatt 2:
Riemenscheibe Kompressor aus-, einbauen:
Einstellung des Lüftspiels:
Elektromagnetische Kupplung aus-, einbauen:
Lader / Verdichter:
Ölwechsel Kompressor
Aufladung - Umluft- u. Drosselklappe:
Stellglied Drosselklappe:
Stellglied Umluftklappe:

Ladeluft-Kühlung:
Niedertemperatur-Wasserkreislauf:
Niedertemperaturkühler:
Umwälzpumpe Ladeluftkühler:
Motor M113.992/993 - Fehler P2027-001: Ansauglufttemperatur zu hoch.
Diagnose:
Messadapter:
Diagnose und Pumpe M44:
Strommessung Pumpe M44:
defekte Teile Pumpe M44:
Elektromotor Pumpe M44:
Kompressorschäden:

Kühlmittel:
Kühlmittel G55AMG:
Kühlmittel SL55AMG:
6. Zündsystem ME:

6.1 Zündwinkelanpassung:

6.1.1 Zündfolge:
6.1.2 Zündspulen:
6.1.3 Ausbau: Zündspulen und Zündkabel
6.1.4 Zündkerzen wechseln:
6.1.5 Zündung prüfen: Zangenamperemeter PeakTech 1635: :
6.1.6 Arbeiten an der Zündanlage:

7. Generator (Lichtmaschine /Alternator):

8. Startschwierigkeiten:

Fehlersuche über Beanstandungen M113.992/993:
1.1 Allgemein: Motorsteuergeräte Programmierung: top

Im Internet findet man einige Grundlagen dazu, so z.B. auf der website von Fa. evc, siehe dort Service/FAQ oder BDM-Auslesen/Programmierung.
Die Steuergeräte enthalten in mehrmals beschreibbaren Speicherbausteinen (EPROMS, EEPROMS, Flash-Eprom)
die Motorsteuerprogramme und die Kennlinienfelder zur Wertebestimmung.

Es gibt im Internet eine allgemeine Info zur Komplexität des Flashens.

Die folgenden Beschreibungen gelten beim G55AMG, 463.270 für das Baujahr 2/2006 und beim SL55AMG, 230.474 für 7/2002 (Mopf 2003, Code 803).

3. Motorstart: top

Dieser Bereich kann in viele Unterabschnitte aufgeteilt werden, die vom Motorsteuergerät gesteuert werden:

Zündung EIN, Kraftstoffversorgung, Starten, Startmengensteuerung, Nachstartanreicherung, Warmlaufsteuerung, Leerlauffunktion usw..
3.1. Zündung EIN: top

Funktion: GF07.61-P-3005AM
Steuergerät Elektronischer Zündstartschalter EZS:

Dieses wird aktiv, wenn der Zündschlüssel eingesteckt u. gedreht wird. Es prüft die Zugangsberechtigung, die Fahrberechtigung und dient als Schnittstelle (Gateway) zwischen CAN-B Innenraum und CAN-C Motorraum. In Stellung "Zündung Ein" sendet das EZS das Signal 15R "Kl. 15 gesichert EIN" an das Signalerfass- u. Ansteuerungsmodul N10/1 (SAM vorn). Dieses schaltet nun das Motorhauptrelais mit einem Massesignal ein, damit wird das ME direkt von der Batterie ungesichert mit Spannung versorgt.
Schlüssel Zündschloss-463
Liefert das EZS das Signal "Zündung aus" (Kl.15 AUS), wird der Rechnernachlauf ME (bis zu 150 sec) gestartet, wobei Systemtests (inkl. Fehlerspeicheraktualisierung) durchgeführt werden. Erst dann wird das Motorhauptrelais abgeschaltet.

Wie einfach war da doch das Zündschloss beim 240GD, siehe Zündschloss.
Lenkrad Zündschalter
3.2. Kraftstoffversorgung ME: top

Motor M113.990/991, Motor 113.992/995 bis Modell-J. 08 AEJ07:
Motor M113.993 Typ 463:


Kraftstoffpumpenansteuerung: GF07.61-P-3012AM v. 25.11.2011

Im Gegensatz zum Pkw Typ 211 bzw. 219 (Kraftstoffdoppelpumpe, direkt gesteuert über Relais) steuert beim Typ 463 (und 215, 220, 230) das ME über ein Relais das Steuergerät Kraftstoffpumpe N118 am Rahmen an. Die Kraftstoffpumpe unter dem Tank läuft zunächst für etwa 2 s und die Kontrollleuchte "Motordiagnose" im KI leuchtet für 1 s.

Weitere Einzelheiten zur Kraftstoffversorgung siehe hier.
463 neu Tank463neu G55AMGK
3.2.1 Kraftstoff-Einspritzventil Y62: Motor M113.990/991/993, M113.992/995 bis Modell-J. 08 AEJ07: top

Übersicht: GF07.03-P-5004KE
Anordnung: GF07.03-P-5004-01AM
Aufbau: GF07.03-P-5004-03KE
Funktion: GF07.03-P-5004-02KE

G55AMG(K) 463.270 M113.993:
Einspritzventile ein-, ausbauen:
AR07.03-P-6520GX
Kraftstoffverteiler mit Einspritzventilen aus-. einbauen: AR07.03-P-1451GX
Oberteil des Ladeluftverteilers aus-, einbauen: AR09.41-P-1320GX, neue Dichtbeilage verwenden.
rechts: A1130980080 - 6,52 Euro ohne MwSt.,
links: A13309800180 - 6,52 Euro ohne MwSt..

SL55AMG 230.474 M113.992:
Einspritzventile ein-, ausbauen:
??
Oberteil des Ladeluftverteilers aus-, einbauen: AR09.41-P-1320SVK,

Teile (Preise Stand 04/2014):

neue Dichtbeilage verwenden:
rechts: A1130980080 - 6,76 Euro ohne MwSt.,
links: A13309800180 - 6,76 Euro ohne MwSt.
Kraftstoffeinspritzventil: A1130780123 - 97,12 Euro ohne MwSt. (alt: 94,18) A1120780349 /Bosch 0280156072)
Halter: A1190780641 - 1,36 Euro ohne MwSt.
O-Ring: A0199971348 - 2,13 Euro ohne MwSt..
G55AMGK G55AMGK
Fließt Strom durch die Magnetwicklung, wird über einen Magnetanker die Düsennadel um etwa 0,1 mm angehoben, der unter Druck stehende Kraftstoff tritt fein zerstäubt aus. Die Einspritzventile spritzen den fein zerstäubten Kraftstoff auf die Einlassventile. Im Kopf des Einspritzventils befindet sich ein Kraftstoff-Feinfilter. Oben und unten am Einspritzventil sitzt ein O-Dichtring A0199971348. G55AMGK G55AMGK G55AMGK
Diagnose: siehe Fehlersuche M113

Mit der Diagnose können die 8 Einspritzventile Y62y1 - Y62y8 getestet werden, dabei werden die Ansteuerung, die Signalspannung, der Innenwiderstand, die Dichtheit und die Funktion mit Abspritzbild geprüft. Innenwiderstand: Pin1 und Pin2: 14-18 Ohm, Eigenbau-Prüfstecker wie beim Klopfsensor (SLK8.2).
Das Steuergerät ME (N3/10) steuert die Ventile über Masseimpulse an.

Schaltplan-Übersicht:

Motor G55AMG(K) M113.993
PE07.61-P-2101GK
Legende mit Schaltplan: 24.10.2011 PE07.61-P-2101-99GK
Legende: PE07.61-P-2101-60GK.

An jedem Einspritzventil sitzt ein zweipoliger Stecker (Steckergehäuse SLK2.8, 2-Pin): A2035450528 - 1,58 Euro ohne MwSt. (zum Abtrennen die Haltesicherungen zusammendrücken).

Pin 1 liegt immer an der Z-Endhülse Z7/35 = Klemme 87M1e, die über das Relais N10/1kR, Klemme 87 Motor M1 und die Sicherung f53 im SAM vorn die + 12 V erhält. Pin 2 führt zum ME und wird zum Einspritzzeitpunkt auf Masse geschaltet.
G55AMGK G55AMGK
3.2.2 Kraftstoffverteilerrohr:

Die Kraftstoffversorgung der Einspritzventile erfolgt über das Kraftstoff-Verteilerrohr (KVR, Zwischenstück). Zum Ausbau muss das Luftfiltergehäuse und das Oberteil des Ladeluftverteilers ausgebaut werden.

Code 802: bis Ende Modelljahr 2002: A1130700895 - 158,62 Euro ohne MwSt.
Code 803: ab Modelljahr 2003: A1130701095 - 158,62 Euro ohne MwSt.

Übersicht: GF07.61-P-3101AM.
Anordnung: GF07.61-P-3101-01AM

Es ist uförmig über beiden Zylinderbänken angeordnet und sitzt auf den Einspritzventilen (mit O-Ring und Halteklammer). Im Motorraum führt ein gepanzerter Schlauch den Kraftstoff zum Anschluss am KVR (EPC-Net: Gruppe Motor/07/085/1).
G55AMGK G55AMGK G55AMGK G55AMGK
Unterhalb der Drosselklappe führt das KVR vorbei. Es verringert die Kraftstoffdruckschwankungen, zusätzlich sitzt noch ein Kraftstoffdruckdämpfer A1120780092 - 53,51 Euro ohne MwSt.,(mit einer Klammer) auf der rechten Motorseite am KVR. G55AMGK G55AMGK G55AMGK
Am Ende der rechten Leitung befindet sich ein Druckmessanschluss mit Service-Ventil A0000780429 - 2,60 Euro ohne MwSt. (roter Pfeil, schwarze Schraubkappe). Dies dient auch zum Druckabbau bei Servicearbeiten, siehe auch Kraftstoffdruckmessung Motor M113.

Service-Ventil: A0000780429 - 2,60 Euro ohne MwSt.
schwarze Schraubkappe = Reifen-Ventilkappe A0019885935 - 1,13 Euro ohne MwSt.)

Darunter ist das Umschaltventil der Lufteinblasung, siehe dort.
G55AMGK
Die beiden Bilder zeigen die linke und rechte Zylinderbank (siehe: Zylinderkopfhaube wechseln) mit dem KVR und den Einspritzventilen Y62 (A1130780123- 79 Euro ohne MwSt.), rote Pfeile). G55AMGK G55AMGK
3.3. Startersteuerung ME: top

Funktion: GF15.30-P-3000AM :

Ermöglicht das EZS die Startfreigabe (Fahrberechtigung und die Fahrstufe "P" oder "N" (EGS) ist eingelegt), wird nach dem kurzzeitigem Drehen des Zündschlüssels in die Anlassstellung die Information (Klemme 50-Signal) über den CAN-Bus an das ME gegeben. Die Startsteuerung (Tippstart) erfolgt nun automatisch, auch wenn der Zündschlüssel nicht mehr in Stellung II verbleibt.

Das ME legt ein Massesignal an das Starter-Relais N10/1KS (SAM vorn). +12V bekommt das Starterrelais von Sicherung 53 (15A, violett 2,5 mm2, neben dem Relais (siehe SAM vorn).

Schaltplan: PE15.30-P-2000-99GD
Legende: PE15.30-P-2000-60GD

Das Relais versorgt nun den Magnetschalter vom Anlasser/Starter mit Spannung. Nach einer von der Kühlmitteltemperatur abhängigen Zeitspanne und bei Erreichen einer Motordrehzahl von 400-700 Umdrehungen/min schaltet das ME das Starter-Relais und damit den Anlasser aus.
3.4. Startmengensteuerung ME top

Funktion: GF07.61-P-3010AM

In Abhängigkeit von der Kühlmitteltemperatur wird während des Startvorgangs des kalten Motors etwa 2 s mehr Kraftstoff eingespritzt, dazu wird die Einspritzzeit verlängert. Je höher die Kühlmitteltemperatur ist, desto weniger wird eingespritzt. Zusätzlich werden die Abstellzeit des Motors, der Umgebungsluftdruck (Höhenlage) und die Motordrehzahl berücksichtigt.

3.5. Nachstartanreicherung ME

Funktion: GF07.61-P-3011AM

Zum Ausgleich des beim kalten Motor an den Zylinderwänden kondensierenden Benzins wird mit abnehmender Tendenz weiter angereichert (z.B. bei 15 Grad Kühlmitteltemperatur bis zu 15 s).

3.6. Warmlaufsteuerung ME: top

Funktion: GF07.61-P-3022AM

Das Kraftstoff-Luftgemisch wird noch einige Zeit weiter angereichert, abhängig von der Ladelufttemperatur, Kühlmitteltemperatur, Motordrehzahl und Motorlast.
Die starke Kraftstoffanreicherung in der Kaltstartphase bedingt die hohe Verbrauchsanzeige von bis zu 40 Liter/100km im Reiserechner. Da die Länge der Anreicherungsphase von der Kühlmittelanzeige abhängt, lohnt sich ein Aufheizen des Motors mit der Standheizung oder mit einem nachträglich eingebauten Tauchsieder.
3.7 Leerlaufregelung ME: top

Funktion: GF30.22-P-0003AM

Die Leerlaufdrehzahl wird durch die Stellung der Drosselklappe geregelt. Zusätzlich können auch die Zündwinkel bis zu 20 Grad Früh- oder 36 Grad Spätzündung verstellt werden. Kaltstartabschnitt und betriebswarmer Motor sind zu unterscheiden.

Wird eine Fahrstufe eingelegt, wird die Leerlaufdrehzahl des Motors etwas verringert, um die Kriechneigung des Fahrzeugs zu verringern (Meldung EGS an ME).

Für 20s wird in der Warmlaufphase die Motordrehzahl auf 1100 bis 1300 Rpm angehoben, damit die Katalysatoren schneller auf Betriebstemperatur kommen. Wird im Leerlauf der Kältemittelverdichter zugeschaltet (Steuergerät KLA sendet Signal an Steueregerät ME 2.8.1), erfolgt ebenfalls eine Drehzahlanhebung durch weiteres Öffnen der Drosselklappe.

Die Leerlaufdrehzahl kann mit der Diagnosegerät angehoben werden.

Schwankt die Leerlaufdrehzahl periodisch (sägen), so zieht eventuell der Motor Falschluft, siehe Fehlersuche Motor M113, dort sind auch weitere Ursachen aufgeführt.
3.7.1 Leerlauf Funktionen: Motorsteuergerät: top

Allein beim Leerlauf nach dem Motorstart sind 28 Funktionen des Motorsteuergerätes in Betrieb, siehe GF07.61-P-2006AM.

Eine ausführliche Tabelle der Funktionen ist hier.
3.8 Lüftersteuerung ME top

Funktion Lüftersteuerung: Motoren M113.992/993/995: GF07.61-P-3023AM :

Übersicht: PE07.61-P-2101GK

Schaltplan PE07.61-P-2101-99GK
Legende PE07.61-P-2101-60GK

siehe auch Lüfter ausbauen und Stecker.
Der elektronische Sauglüfter M 4/7 (A4635000293 - 565,63 ohne MwSt.) wird vom Motorsteuergerät ME 2.8.1 N3/10 stufenlos angesteuert. Durch ein PWM-Signal (PWM = Pulsweitenmoduliert) mit 10 Hz wird die Lüftersolldrehzahl durch das Tastverhältnis des Rechtecksignals (10%-90%) geregelt. Der Lüftermotor benötigt einen sehr hohen Strom (bei 850 Watt über 71 Amp.). Lüfter Lüfter
Steckerbelegung:

Pin 1: Masse W3/1: braun, 12 mm2
Pin 2: +12V, rot, 12 mm2 (mit 125A abgesichert, direkt von Vorsicherungsdose F32 (neben Batterie, siehe PE-54.15-P-2504-99GB).

Pin 3: +12V, 0,5 mm2, schwarz/rot: von Z7/36 (Endhülse Kl87 M2e) SAM Vorn, Zündung Plus.
Pin 4: PWM-Signal, 0,5 mm2, grün: von Pin 39, Stecker 4, N3/10 ME 2.8.1

Dabei bedeuten: 10% = Lüfter AUS, 20% = Lüfter EIN (minimal), 90% = Lüfter Ein (maximal). Liegen an Pin 3 über Kl.15 (Zündung ein) +12V an und ist Pin 4 offen, dreht der Lüfter mit 90% Leistung. Dies entspricht einer Leitungsunterbrechung = Störsituation.
Lüfter Lüfter-Stecker
Stecker und Buchse:

Der Stecker (und Buchse) mit den Einsätzen und das Werkzeug dazu sind im Tipp 66 Stecksysteme beschrieben.
Einfluß auf die Drehzahl haben auch das Steuergerät Klimaanlage KLA, sowie die Öl- und Kühlmitteltemperatur. Nach Zündung AUS ist bei ausreichender Batteriespannung ein Nachlauf bis zu 5 Minuten möglich, falls vorgegebene Höchstwerte der Kühlmittel- oder Öltemperatur überschritten werden. Lüfter Lüfter
Diagnose:

Mit der Diagnose läßt sich im Menue Motorsteuergerät mit Funktionstasten der Lauf des Sauglüfters ohne Motorstart testen. Die Einschalttemperatur des Sauglüfters kann über die Diagnose erhöht oder erniedrigt werden, wie im Tipp Diagnose, Abschnitt 3.5.1 beschrieben.
3.9 Beschleunigungsanreicherung ME: top

GF07.61-P-3015AM : Beim schnellen Öffnen der Drosselklappe ist das Gemisch kurzzeitig zu mager bzw. beim Schließen zu fett. Um nun ein Beschleunigungsruckeln zu vermeiden, wird beim Öffnen der Drosselklappe die Einspritzmenge zusätzlich erhöht und beim Schließen verringert. Folgende Parameter werden berücksichtigt: Kühlmitteltemperatur, Laständerungsgeschwindigkeit, Motorlast, Motordrehzahl.
3.9.1 Motorhöchstdrehzahlbegrenzung ME: top

GF07.61-P-3007AM : Die Motordrehzahl erhält das ME über das Signal vom Positionsgeber Kurbelwelle L5. Zum Schutz des Motors (und des Antriebsstrangs) wird die Motorhöchstdrehzahl für 10 sec auf 6700 Umdrehungen/Minute (U/min) und danach auf 6500 U/min begrenzt. Dies geschieht durch die Schließung der Drosselklappe und gleichzeitiger Öffnung der Umluftklappe, Rücknahme der Zündwinkel und Abschalten der Einspritzventile. Ausgewertet wird das Geschwindigkeitssignal vom Steuergerät ESP.

Die Motordrehzahl wird bei einem defekten Stellglied Drosselklappe durch Abschalten der Kraftstoff-Einspritzventile auf 1500 U/min und bei fehlender Variantencodierung auf 2400 U/min begrenzt. Zum Schutz des Drehmomentwandlers in den Wählhebelstellungen "P" und "N" (kein Kraftschluss) vor erhöhtem statischen Innendruck wird die Motorhöchstdrehzahl auf 4200 U/min begrenzt.

Motordrehzahlsignal ME-Funktion: GF07.61-P-3017AM
3.9.1a Sicherheitskraftstoffabschaltung ME: top - Motortyp M113.9##

GF07.61-P-3018AM : Bei einem Zusammenstoss (Unfall) und dem Auslösen des Airbags sendet das Steuergerät Rückhaltesysteme N2/7 ein Crash-Signal an das ME. Dieses schaltet die Kraftstoffpumpe ab. Um die Kraftstoffanlage drucklos zu machen, werden die Einspritzventile kurzzeitig angesteuert.

Die Sicherheitskraftstoffabschaltung wird auch aktiv bei mechanischen Fehlern im Stellglied Drosselklappe: Begrenzung der Motordrehzahl auf ca. 1400 /Min. Beim Fehlen des Motordrehzahlsignals "TNA" wird die Kraftstoffpumpe nicht mehr angesteuert.
3.9.2 Drosselklappendämpfungsfunktion ME: top - Motortyp M113.9##

GF30.22-P-4020AM: Um das Motordrehmoment beim plötzlichen Gaswegnehmen langsam zu verringern, wird die Drosselklappe verzögert geschlossen. Die Kennlinie der Dämpfungsfunktion für das Stellglied Drosselklappe ist im ME abgelegt.
3.9.3 Getriebe Überlastschutz: top - Motortyp M113.9##

Funktion: GF07.61-P-4026AM :

Bei Lastschaltungen im oberen Drehzahlbereich wird das Automatik-Getriebe 722.6## vor thermischer Überlastung durch Reduzierung des Motordrehmoments geschützt.
3.9.4 Teillast/Volllastbetrieb ME: top - Motortyp M113.9##

Funktion: GF07.61-P-3016AM : Die kennlinienabhängige Kraftstoffeinspritzmenge (bzw. Einspritzzeit) ist von mehreren Faktoren zusätzlich beeinflusst: Kühlmitteltemperatur, Ladeluftdruck, Ladelufttemperatur, Lambdaregelung, Motordrehzahl, Motorlast und auch von der Korrekturprogrammierung mittels Diagnosis.

Im Teillastbetrieb (10% - 90% Verdrehbereich Geber Fahrpedal) sorgt die Lambdaregelung für optimale Abgaswerte u. günstigem Kraftstoffverbrauch. Im Volllastbereich (mehr als 90% Fahrpedalstellung) wird für das maximale Drehmoment die Einspritzzeit verlängert.
3.10 Korrekturprogrammierung: top - Motortyp M113.9##

Funktion: GF07.61-P-3031AM :
Mit der Diagnose können über die K-Line im Menue "Steuergeräte-Anpassungen - Korrekturprogrammierung" folgende Kennlinienfelder beeinflusst werden:

Zündkennfelder zur Anpassung unterschiedlicher Kraftstoffqualität (außer USA)
Gemischkennfelder zur Anreicherung des Kraftstoff-Luftgemischs bei unterschiedlichen Betriebszuständen (außer USA)
Leerlaufdrehzahl bei eingelegter Fahrstufe
Fehlersetzbedingungen zur Laufruheerkennung (unempfindlicher)
G55AMGK
3.13 Zylinderköpfe und Rollenkipphebel:

Ausbau der Kipphebel - M113.993: AR05.20-P-2340GX
AR05.20-P-2340AU
Kipphebelachse ausbauen: AR05.20-P-2350AU
Die Bilder zeigen die linke Zylinderbank (5. - 8. Zylinder) nach Abnahme der Zylinderkopfhaube (siehe Tipp85). G55AMGK G55AMGK G55AMGK G55AMGK
Rollenkipphebel:

Die Kipphebel besitzen Rollen, die auf den Nocken der Nockenwelle gleiten. Googelt man nach Rollenkipphebel, findet man die Seite http://www.tyguy.net/gmc_rollerrockers.htm. Da kann man Rollenkipphebel in den GMC-Typhon einbauen. Die http://www.summitracing.com/ liefert sogar vergoldete Rollenkipphebel, das wäre doch Mercedes-like.
Der erste Dieselmotor von R. Diesel (siehe Wikipedia) , 1897 betrieben mit Erdnussöl, besaß schon Kipphebel mit Rollen.

Diese Kipphebel-Rollen hatten auch die stationären Diesel der 60er Jahre (dreizylindriger Diesel: Notstromaggregat). Da gibt es noch so einen funktionsfähigen Diesel bei Wien.
G55AMGK G55AMGK
3.14 Ventile: SL55/G55AMG/SLR:

Von FredXXX (Forum AMG-Owners-Club) ist das Ventil-Bild. Er zerlegte den Motor M113.990 seines E55 AMG 211.276 und setzte neue Ventile ein. Im Motor 155.980 des SLR Roadsters 199.476 sieht es übrigens gleich aus, viele Teile haben die selbe Ersatzteil-Nummer, so z.B. die Einlassventile A1130530601 oder die Dichtung der Zylinderkopfhaube A1130160221.
G55AMGK
Auf der Website von www.vrptuning.com findet man das Projekt SL65 (1000 PS) mit schönen Bildern von Zylinderköpfen und Ventilen des M113. G55AMGK G55AMGK G55AMGK G55AMGK
3.14.1 Kolben G55AMG(K) 463.270:

Von C.G. erhielt ich für die Dokumentation gebrauchte Kolben aus einem G55AMG(K), herzlichen Dank! Erstaunlich ist die geringe Kolbenhöhe im Vergleich zum Kolben vom 240GD.
G55AMGK G55AMGK G55AMGK G55AMGK
G55AMGK G55AMGK G55AMGK
4. Gaspedal / Elektronisches Fahrpedal EFP : top

Früher gab es ein Gestänge oder einen Seilzug vom Gaspedal direkt zur Drosselklappe oder Einspritzpumpe am Motor. Bei meinem 240GD besitzt das dreiteilige Gestänge an den Enden Kugelpfannen als Gelenk und ist einstellbar (siehe Tipp 29). Beim G55AMGK (2/2006) ist am Pedal noch ein Gestänge und ein kurzer Seilzug zum Geber vorhanden.
Gestänge Regulierung G55AMGK
4.1 Elektronisches Fahrpedal ME top

Typ 230.4##, 463.270, Motor M113.990/991/992/993/995
Typ 463: altes Fahrpedal mit Seilzug:

Fahrpedal aus-, einbauen: AR30.12-P-1321GR
Regulierung einstellen: AR30.10-P-1010GV
Gelenkbereiche schmieren: AR30.10-P-3022G
Regulierungszug aus-, einbauen: AR30.10-P-3400GV
Typ 230/463: neues elektronisches Fahrpedal ab 2007:

Funktion: GF30.20-P-3012AM
Modul neu: GF30.20-P-4010HA
Tastschalter Tempomat: GF30.30-P-3100AM
Bremslichtschalter: GF42.10-P-4000AM
Pedalmodul: GF30.20-P-4010-01R
Inzwischen liegt eine komplizierte Steuerung vor, wobei ein Hallgeber (ab 2007 am Fahrpedal) die Stellung und die Veränderungsgeschwindigkeit als Spannungssignal an das ME liefert. Dieses steuert kennlinienabhängig den Öffnungswinkel der Drosselklappe, der durch ein Istwert-Potentiometer an das ME zurück geliefert wird. Ein zweiter Hall-Geber und ein zweites Istwert-Potentiometer an der Drosselklappe liefern Vergleichswerte für das ME zur Kontrolle. Weitere Daten werden über CAN mit dem EGS, mit dem ESP u.BAS und dem /Mantelrohrmodul/Tempomat ausgetauscht, wobei sogar der Bremslichtschalter über das ESP vom ME abgefragt wird. Bremsen bedeutet Leerlaufvorgabe.
4.1.1 Pedalwertgeber: top

Funktion: GF30.20-P-4010-03HA
Aufbau: GF30.20-P-4010-02HA
Anordnung: GF30.20-P-4010-01R

Im mit 5 Volt versorgten Geber Fahrpedal dreht sich ein Ringmagnet in zwei Hall-Elementen, wobei zwei Signalspannungen je nach Pedal-Stellung an das ME abgegeben werden (0,2 - 2,25 V und 0,4 bis 4,50 V).
G55AMGK G55AMGK
Von S. König erhielt ich die Bilder (Herzlichen Dank, Siggi) des Pedalwertgebers A0125423317 - 128,74 Euro ohne MwSt.. für den G270CDI (2002). Der alte Geber mit Seilzug ist in vielen Baumustern beim Geländewagen und Pkw verbaut, z.B. 463 (z.B. G55AMG, G270CDI), 461, 129, 163, 168, 170, 208 (z.B. CLK), 210 (z.B. E-Klasse), usw.. G55AMGK G55AMGK G55AMGK
4.2 Pedalwertgeber-Kennlinie bei Rückwärtsfahrt: top

Motor M113.990/991/992/993/995: GF30.20-P-4013AM :

Zum komfortablen Rückwärtsfahren (Rangieren) ist ein größerer Pedalweg für eine geringe Motorleistung notwendig. Das EGS meldet über CAN die Anwahl des Rückwärtsganges an das ME. Dieses verwendet nun eine geänderte Kennlinie (geringere Steigung). Somit wird die Drosselklappe langsamer geöffnet und auf max. 60 Grad Öffnungswinkel begrenzt.
4.3 Notlauf Elektronisches Fahrpedal ME: top

GF30.20-P-4026AM: Ein Ausfall eines Hall-Gebers des Elektronischen Fahrpedals EFP wäre problematisch. So wird dann auf den zweiten Hall-Geber umgeschaltet und wie beim Rückwärtsfahren wird der Öffnungswinkel der Drosselklappe auf 60 Grad begrenzt.

Fällt ein Drosselklappenpotentiometer aus, wird auf das zweite umgeschaltet. Fallen beide aus oder spannungsloser Zustand (Notlauf), geht die Drosselklappe (mechanisch federgesteuert) auf 10 % Öffnungsstellung .

Funktion Stellglied Drosselklappe: GF30.22-P-4101-02HA

Der Motor wird nun nur durch Zu- oder Abschaltung der Einspritzventile auf etwa 1200 U/min im Leerlauf und auf 1800 U/min beim Fahren geregelt.
4.5 Schubabschaltung: top

M113.990/991/992/993/995

Motorsteuergerät ME Schubabschaltung: GF07.61-P-4019AM

Ist der Tempomat nicht eingeschaltet und wird das Fahrpedal nicht betätigt, schaltet das Motorsteuergerät ME im Schiebebetrieb die Einspritzventile ab. Dabei werden die Daten vom Temperaturfühler (B11/4), Geber Fahrpedal (B37), Positionsgeber Kurbelwelle L5 und die vom CAN-Bus angelieferten Daten vom EGS und Mantelrohrmodul (Tempomat) berücksichtigt.
Bei Ausnützung der kinetischen Energie des Geländewagens (z.B. rechtzeitiges Ausrollen vor dem Ortsschild statt Bremsen), sinkt durch den Schubbetrieb der Verbrauch beträchtlich. Mit Vorheizung des Motors mit dem "Tauchsieder" ergaben sich bei einer Hin- und Rückfahrt (70 km) durch viele kleine Ortschaften die in den Bildern gezeigte Werte (Stand: 09.08.07 - 11717km gesamt). G55AMGK G55AMGK G55AMGK
5. Kompressor (mechanischer Lader): top

M113.990/991/992/993/995

Abschnitt 5 ausgelagert nach motorg55-7.htm

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